Analyse PRO+ – Absturz beim Datei-Dialog
Also, bezüglich des ominösen Zuklappens bzw. Abstürzens der PRO+, wenn der Befehl „Öffnen“, „Speichern“ und „Speichern unter“ ausgeführt wird
– also alles, was im Prinzip den Explorer und die Verzeichnisstruktur öffnen soll –, bin ich einen Erkenntnisschritt weiter.
Wie ich oben schon beschrieben habe, passiert das auf meinen privaten Rechnern nicht. Schlampig wie ich bin,
haben meine Benutzeraccounts auf den privaten Installationen immer Administratorrechte.
In der Firma hingegen habe ich einen Domänenaccount auf einem Server 2022. Dieser hat natürlich innerhalb der Domäne eingeschränkte Rechte.
Aber lokal, also auf meinem Bürorechner selbst, ist mein Benutzer in der Gruppe der Administratoren und kann eigentlich alles ohne Einschränkungen machen.
Also mein Versuch:
Meinen Bürorechner mit dem Domänen-Administrator angemeldet und die PRO+ gestartet.
Die Software startet, verlangt aber zu meinem Erstaunen den Lizenzschlüssel, obwohl ich bei der Installation zuvor „Alle Benutzer“ ausgewählt hatte und nicht benutzerbezogen installiert habe.
Das übrigens konnte ich bisher bei allen Installationen der PRO+ nachvollziehen. Da stellt sich mir die Frage: Wer programmiert sowas – und wer testet es?
Um das zu umgehen, müsste der Lizenzschlüssel auf einen globalen Pfad zeigen und nicht benutzerspezifisch gespeichert werden.
Aber nichts desto trotz: Die Software startet – und siehe da – alles funktioniert ohne Probleme.
Also nochmal mit meinem Benutzeraccount versucht und unter „Kompatibilität“ die Option „Als Administrator ausführen“ aktiviert:
Gleiches Ergebnis – die PRO+ stürzt beim Speichern oder Öffnen ab.
Okay, mein nächster Gedanke:
Ein beschädigtes Benutzerprofil. Also die üblichen Verdächtigen ausprobiert – chkdsk, sfc /scannow usw. – kein Ergebnis.
Nächster Schritt:
Einen anderen Benutzer angemeldet, der ein neues Profil aufbaut, lokale Adminrechte vergeben, PRO+ gestartet – stürzt beim bekannten Szenario wieder ab.
Macht alles keinen Sinn. In der Kompatibilität ist immer „Als Administrator ausführen“ gesetzt (siehe Bild).
Letzte Idee als Workaround – einige werden es wissen, viele aber auch nicht:
Wenn ich nicht (das ist wichtig!) als Administrator an einem Windows-PC angemeldet bin, kann ich über Rechtsklick auf ein Programm „Als Administrator ausführen“ auswählen.
Aber es gibt auch die Möglichkeit, die Umschalttaste gedrückt zu halten – dann erscheint eine weitere Option: „Als anderer Benutzer ausführen“ (ist eigentlich für Domänen relevant, funktioniert aber auch Standalone).
Wenn ich dann die PRO+ mit Administratorkennung – also Benutzername „Administrator“ und Passwort – direkt starte, funktioniert plötzlich alles einwandfrei.
Liebe Firma Issendorff, keine Ahnung wer, wie oder was – aber das herauszufinden hat mich wieder einen unbezahlten Tag gekostet.
(Und nein, die LCN-Hotline hatte keine Lösung – aber jetzt hat sie einen Workaround.)
Das wäre eigentlich ein Beispiel für den Open-Source-Gedanken bei einem kostenlosen Produkt, bei dem sich viele Menschen auf GitHub kümmern – tolle Sache.
Aber meistens meide ich Open Source im geschäftlichen Umfeld und bezahle – so wie für die PRO+ und LCN – Geld, weil solche Produkte, Software besser getestet, gepflegt und supportet sein sollte.
Ach, und ich weiß – jetzt kommt wieder das Argument: „Ja, wir können nicht alle Konstellationen in allen Richtungen mit Domänen, Gruppenrichtlinien und wie auch immer austesten.“
Das ist im Prinzip richtig und auch sehr verständlich. Aber es gibt haufenweise Software, die man ohne Probleme auch von einem USB-Stick starten kann – Stichwort „portable Software“ oder „Standalone-Software“.
Das wäre eigentlich mein Anspruch z.B. an die neue PRO+
MfG
R.Burger