10.07.2025, 17:56
Ich kann den Frust über fehlende Unterstützung alter Hardware durchaus nachvollziehen – niemand schmeißt gerne funktionierende Technik weg. Aber man sollte auch mal die Perspektive des Herstellers einnehmen.
Issendorff steckt hier vermutlich in einer echten Wartungshölle. Die Produktpalette umfasst Module aus über 20 Jahren – teils mit kleinen, aber entscheidenden Unterschieden in Protokollen, Verhalten und technischer Umsetzung. Je älter die Geräte, desto mehr Sonderfälle, oft ohne dokumentierte Details oder reproduzierbare Entwicklungsumgebung.
Diese Variantenvielfalt ist aus Softwareperspektive kaum zu beherrschen. Jeder Altfall, der mitgeschleppt werden muss, bremst neue Entwicklungen aus, erzeugt Risiken bei jedem Update und frisst überproportional viel Zeit. Für ein kleines Entwicklerteam – und das dürfte bei Issendorff realistisch eher im Bereich einer Handvoll liegen – ist das schlicht nicht dauerhaft zu stemmen. Und das gleich bei mehreren Softwareprodukten!
Diese Entwickler müssen gleichzeitig moderne Features umsetzen, Sicherheitsstandards einhalten, neue Plattformen bedienen und mit aktuellen Geräten Schritt halten. Wenn man dann noch mit Rücksicht auf jedes 20 Jahre alte Modul arbeiten muss, blockiert das irgendwann alles. Man steht dann vor einer harten Entscheidung: Stillstand – oder klarer Schnitt.
Die Realität ist: Irgendwann muss jede Softwareplattform Altes loslassen, um Neues überhaupt noch liefern zu können. Das ist keine Missachtung früherer Kunden, sondern eine ganz praktische Notwendigkeit, um überhaupt handlungsfähig zu bleiben.
Vielleicht wäre es auf Dauer denkbar, ausgewählte Funktionen oder Schnittstellen offen zugänglich zu machen, sodass besonders engagierte Anwender oder Integratoren ältere Module weiterhin selbst einbinden können – unabhängig vom Hauptentwicklungsstrang. So könnten (explizit geduldete) Speziallösungen weiterleben, ohne das Kernsystem zu belasten.
Solche Modelle gibt es in anderen technischen Bereichen durchaus – sie setzen Vertrauen in die Kompetenz der Nutzer voraus, entlasten aber gleichzeitig die Hauptentwicklung und machen den Gesamtansatz flexibler.
Rückblickend ist es also etwas schade, dass Issendorff in der Vergangenheit eher zurückhaltend mit technischen Informationen und Schnittstellen umgegangen ist. Eine etwas offenere Herangehensweise hätte womöglich dazu beigetragen, ein stärkeres Partner- oder Entwicklerumfeld zu etablieren – was heute bei der Unterstützung älterer Hardware sehr hilfreich wäre.
Viele Grüße!
Issendorff steckt hier vermutlich in einer echten Wartungshölle. Die Produktpalette umfasst Module aus über 20 Jahren – teils mit kleinen, aber entscheidenden Unterschieden in Protokollen, Verhalten und technischer Umsetzung. Je älter die Geräte, desto mehr Sonderfälle, oft ohne dokumentierte Details oder reproduzierbare Entwicklungsumgebung.
Diese Variantenvielfalt ist aus Softwareperspektive kaum zu beherrschen. Jeder Altfall, der mitgeschleppt werden muss, bremst neue Entwicklungen aus, erzeugt Risiken bei jedem Update und frisst überproportional viel Zeit. Für ein kleines Entwicklerteam – und das dürfte bei Issendorff realistisch eher im Bereich einer Handvoll liegen – ist das schlicht nicht dauerhaft zu stemmen. Und das gleich bei mehreren Softwareprodukten!
Diese Entwickler müssen gleichzeitig moderne Features umsetzen, Sicherheitsstandards einhalten, neue Plattformen bedienen und mit aktuellen Geräten Schritt halten. Wenn man dann noch mit Rücksicht auf jedes 20 Jahre alte Modul arbeiten muss, blockiert das irgendwann alles. Man steht dann vor einer harten Entscheidung: Stillstand – oder klarer Schnitt.
Die Realität ist: Irgendwann muss jede Softwareplattform Altes loslassen, um Neues überhaupt noch liefern zu können. Das ist keine Missachtung früherer Kunden, sondern eine ganz praktische Notwendigkeit, um überhaupt handlungsfähig zu bleiben.
Vielleicht wäre es auf Dauer denkbar, ausgewählte Funktionen oder Schnittstellen offen zugänglich zu machen, sodass besonders engagierte Anwender oder Integratoren ältere Module weiterhin selbst einbinden können – unabhängig vom Hauptentwicklungsstrang. So könnten (explizit geduldete) Speziallösungen weiterleben, ohne das Kernsystem zu belasten.
Solche Modelle gibt es in anderen technischen Bereichen durchaus – sie setzen Vertrauen in die Kompetenz der Nutzer voraus, entlasten aber gleichzeitig die Hauptentwicklung und machen den Gesamtansatz flexibler.
Rückblickend ist es also etwas schade, dass Issendorff in der Vergangenheit eher zurückhaltend mit technischen Informationen und Schnittstellen umgegangen ist. Eine etwas offenere Herangehensweise hätte womöglich dazu beigetragen, ein stärkeres Partner- oder Entwicklerumfeld zu etablieren – was heute bei der Unterstützung älterer Hardware sehr hilfreich wäre.
Viele Grüße!